SOZIALES

Verabschiedung von Schwester Margareta und Wechsel


14.11.23 Mit einer großartigen, lange und bis ins Detail vorbereiteten und viele Gäste aus der Ferne einbeziehenden Veranstaltung im Saal vom Cabuwazi Zirkus am Otto-Rosenberg-Platz wurde vor kurzem der Staffelstabwechsel im Don-Bosco-Zentrum, die absolut unvorstellbare „Verabschiedung von Schwester Margareta“ und der Wechsel in der Leitung der MANEGE gGmbH zelebriert.

Neben einer umfangreichen Danksagung für Schwester Margareta Kühn, seit Jahren das Herzstück, der Motor, die Seele des Hauses, gab es manchen Rückblick und natürlich auch seitens des Bezirksamtes Anerkennung für das Geleistete und Dank für alles, was hier am Standort an Ehrenamt, an Präsenz, an Verantwortung für den Platz, aber mehr noch an Fürsorge für die tausenden jungen Menschen übernommen wurde.

Die Soziale Arbeit im Bezirk hat durch den Start hier im schwierigen Gebiert, den 24/7/365 Einsatz an Qualität gewonnen.

Die Bezirkspolitik ist, angefangen von der Bürgermeisterin, dem Jugendstadtrat, dem Schulstadtrat und natürlich der Sozialstadträtin zu größtem Dank verpflichtet. Unkompliziert, fröhlich, leidenschaftlich, manchmal auch ein bisschen gewagt, so erlebten die Menschen die Schwester in vielen Rollen, immer professionelle Gastgeberin, immer voran beim Akquirieren neuer Projekte.


Pater Simon Härting

Schwester Margareta




Der Sportplatz hinter dem Haus, der Garten, dann die Werkstätten, erinnert an die Debatten und Zeichnungen, die das Otto-Rosenberg-Haus erfordert haben …

Dazu ein Händchen für Geldgeber, sie trifft den richtigen Ton, ist ernsthaft, aber scheut sich auch nicht auf andere zuzugehen.

Dazu immer wieder die Frage, „was ist für die Jugendlichen gut“.

Nicht nur 24 Stunden das ganze Jahr lang offen zu haben, nicht nur Leuchtturm sein, sondern stabile, verantwortliche Ansprechpartner sein, präsent sein, verlässlich.

Schwester Margareta wird künftig im St. Hedwig Krankenhaus in Mitte tätig sein und natürlich dem Standort hier weiter verbunden bleiben.

Den größten Eindruck aber hinterließ neben viel Emotionalem auch die überraschende Rede der Schwester selbst.

Kein Rückblick, kein melancholisch verklärter Blick, keine Dankesworte, sondern ein knallharter Blick auf das, was zu tun ist.

Professionell, strategisch und mit radikalem Fokus auf das, was zu machen ist, was auf dem Tisch liegt, was an Dynamik und Druck nötig sein wird, um neue Projekte zu akquirieren, um in den Netzwerken präsent zu sein, um im Bezirk und in der Landespolitik Stand und Glaubwürdigkeit zu haben.

Sie hat es ihrem Nachfolger, dem jetzt schon besten Stellvertreter und dem ganzen Team aufgezählt mit ruhiger Stimme. Das war der bewegendste Moment, der für viele sicher unvergesslich ist.


Don-Bosco-Zentrum, Otto-Rosenberg-Platz

Als neuer Leiter der MANEGE gGmbH wurde Pater Simon Härting SDB vorgestellt. Weltoffen präsentierte sich der ursprünglich aus Bayern stammende Sozialpädagoge und Ordensmann mit dem richtigen Rahmen für den Auftritt: Seit 2018 in Istanbul tätig in der Arbeit für Geflüchtete ist es „der Sprung nach Berlin von einer Großstadt in eine kleinere Stadt“.

Mit diesem Scherz und ein bisschen Lampenfieber vor der großen Aufgabe sind die Rahmenbedingungen umrissen.

Guten Mutes sein, Gutes tun und die Guten beisammenhalten, damit sie, die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin, auch in anderen Bezirken, Gutes tun.

Seelsorge innerhalb der Coronazeit und damit auch digital da sein und Kontakt halten - hat er erlebt. Bedürftige Familien zu unterstützen, zuzuhören, ihre Notsituation zu verstehen, nachzuvollziehen - das war in Istanbul Alltag. Aber nochmals auch die Vielsprachigkeit, den Menschen auch in ihrer Sprache helfen zu können, sie verstehen.

Neben dem kraftvollen Schwung, dem Zauber des Anfangs, dem europäischen Erfahrungsschatz gepaart mit bayerischer Lebensfreude hat heute die Zuversicht eine Rolle gespielt, dass gerade auch nicht nur ein personeller Wechsel ansteht, sondern auch ein neues Projekt damit verknüpft ist.

Wer hier Bildung erfährt, tut dies spät, aber nicht zu spät. Junge Menschen ohne Bildungsabschluss, ohne Ausbildung, werden hier in einzelnen, auf sie abgestimmten Unterrichtseinheiten behutsam pädagogisch begleitet.

Text und Fotos: Juliane Witt


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