Bilder voll der farbigen Kraft der indischen Welt

17.09.25 Die Sonne in Indien scheint wärmer und gibt den Farben eine andere Strahlkraft. Überall sieht es dort in der realen Welt fast so aus wie auf diesem stark gesättigtem Foto von der neuen Ausstellung im oberen Foyer des Freizeitforums.
Noch bis zum 3. Oktober sind hier Fotos des indischen Fotografen Dr. Unni Pulikkal zu sehen.
Es sind Bilder voll der farbigen Kraft der indischen Welt.
In Indien haben Farben eine tiefe symbolische Bedeutung und sind eng mit Religion, Kultur und Traditionen verbunden.
Die indische Nationalflagge, die "Trikolore", zeigt drei Farben: Safran (mutig, stark), Weiß (Frieden, Wahrheit) und Grün (Fruchtbarkeit, Wachstum).
Farben werden in Indien oft als kraftvoll und lebendig empfunden, was sich in der tiefen Symbolik und kulturellen Bedeutung widerspiegelt, die von der religiösen Bedeutung von Farben wie Orange bis hin zur Freude des Holi-Festes mit seinen leuchtenden Pulvern reicht.
Natürliche Farbstoffe aus Pflanzen und Mineralien tragen zu satten Tönen in Kunst und Kleidung bei, während die Farben auch in der traditionellen Kunst und in den Saris der Frauen eine wichtige Rolle spielen.
Orange ist z.B. die heilige Farbe der hinduistischen Asketen und Swamis und repräsentiert Mut und Spiritualität. Rot ist ein Symbol für eheliches Glück, Fruchtbarkeit und weibliche Kraft, oft bei Hochzeiten und religiösen Zeremonien verwendet.

"Two in One" heißt die Ausstellung. Der Fotograf stellt hier auf einem Bild immer zwei Fotos farblich und strukturell gegensätzlich nebeneinander.








Dr. Unni Pulikkal
Ein Fotograf, der seine Motive und Energie aus der Natur und dem Reisen schöpft. Und aus Kleinigkeiten, Texturen, Musik, Mystik, der Tradition von Nomaden und Stämmen.
Er liebt es, im Monsun nass spazieren zu gehen. Wandert allein durch die Wälder auf der Suche nach Stille und Schmetterlingen.
Ein Arzt, der sich alles anhört – das Weinen und das Lachen.
Er liebt es zu malen, zu skizzieren, in indischer Musik zu versinken, FineArt-Drucke anzufertigen, National Geographic zu lesen und in seinem Schmetterlingsgarten zu sitzen und zu entspannen.
Ein Sammler von Fotodrucken, leeren Schachteln und Weinflaschen.
Unni Pulikkal wurde 1969 in Chettichal, einem abgelegenen Dorf in Thrissur im südindischen Bundesstaat Kerala geboren.
Er begann während seiner Schulzeit mit Bleistift, Kohle und Aquarellfarben zu zeichnen, wechselte später während seines Studiums zu Öl- und Acrylfarben.
Seit 1998 nutzt er die Fotografie. Die früheren Arbeiten sind eher in der klassischen Bildtradition, Sozialdokumentation und Naturfotografie angesiedelt. Später entwickelte er sich in Richtung konzeptuelle Fotografie und Fotomontagen. Er mag es, Bildkunst mit narrativem Konzeptualismus zu verbinden.
Zahlreiche Ausstellungen in Indien, darunter in Delhi, Mumbai und Cochin. Die Ausstellung im Cleveland Museum of Natural History, Ohio/ USA, im Jahr 2007 war seine erste große internationale Ausstellung.
Seine Werke wurden in Indien und im Ausland in verschiedenen Zeitschriften, Magazinen, Katalogen, Websites, Kalendern, Büchern und Tageszeitungen veröffentlicht.
Er ist Autor von „The Damsels from Heaven“, „Rhapsody in Abstraction“ und „Evolution – Catalogue of Photogrqaphy 1999-2009“ – allesamt Bücher über seine Fotokunst. Das Better Photography Magazine wählte ihn 2007 zu einem der zehn besten Fotokünstler Indiens.
Die Royal Photographic Society in London verlieh ihm 2008 den renommierten Titel ARPS (Associate of RPS).
Er ist Gründungsdirektor der Butterfly Art Foundation in Indien, einer gemeinnützigen Organisation zur Förderung der bildenden Künste und zum Schutz der Natur.
Seine Fotografien befinden sich in verschiedenen Privatsammlungen in Indien, den USA, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.