Reisepass beantragen: Schnell, freundlich, teuer

08.09.25 Mein Reisepass läuft Mitte kommenden Jahres aus. Da ich wieder verreisen will, dachte ich, es wäre eventuell sicherer, jetzt schon - Mitte Juli - einen neuen Pass zu beantragen. Wer weiß, wie lange das dauert. Beim Bürgerbüro gibt es keine Termine mehr vor Ort.
Im Internet bei https://service.berlin.de/dienstleistung/121151/ kann man das online erledigen.
Man wählt hier den Standort – in meinem Fall Bürgerbüro Marzahner Promenade – dann öffnet sich ein Fenster, wo man in einem Kalender einen Termin anklicken kann.
Es besteht aber auch die Möglichkeit per Mail und Telefon
- Bürgeramt Marzahner Promenade
- Marzahner Promenade 11, 12679 Berlin
- Tel.: (030) 115
- Fax: (030) 90293-2555
- E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Ich setzte auf Traditionelles und rief die 115 an.
Kaum tutete es einige Mal, war schon ein Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung.
Ein Termin war auch schnell ausgemacht: Ende August, 13 Uhr, Nummer Sowieso. Das war mir recht, ich hatte es nicht so eilig.
Ende August: Ich war schon vor meinem Termin 13 Uhr da.
Der Vorraum des Bürgerbüros war fast leer. Niemand wartete.
Ich setzte mich in die erste Reihe und schaute mich um.
Vorn auf dem Tisch sah ich ein Schild mit knapper Ansage: „Bitte auf den Bildschirm schauen, Aufruf Nummer leider ohne Ton.“
Na super, dachte ich. Jetzt starre ich hier ´ne Stunde auf den Bildschirm!
Ich sah hoch, meine Nummer stand schon dort. Es ist 5 Minuten vor 13 Uhr!
Nichts mit Starren, gleich reingehen.
An „meinem“ Platz empfing mich ein Mitarbeiter, sehr freundlich.
Ich musste meinen Ausweis zeigen, ob ich es auch wirklich bin.
Dann das Prozedere. Da ich nichts weiter mitbringen sollte, musste ich erst am Fotoautomaten ein biometrisches digitales Passbild von mir erstellen lassen.
Der Mitarbeiter war dabei behilflich. Dann Formulare ausfüllen, hier und da und dort unterschreiben.
Fingerabdruck nehmen lassen. Die elektrische Apparatur inklusive Programm dafür funktionierten bei meinen Zeigefingern nicht, aber bei den Daumen. Das reicht wohl auch.
Fertig.
Nicht ganz.
Vor dem Gehen noch bezahlen, bar geht auch, aber besser elektronisch. Kartenzahlung klappte. 70 Euro für den Pass, 4,50 Euro für das Foto.
Ganz schön happig.
„Und der Ausweis gehört Ihnen noch nicht einmal“, meinte schmunzelnd der freundliche Mitarbeiter. Der Reisepass gehört dem Staat.
Da frage ich mich doch, warum bezahlt der Staat nicht für „seinen“ Ausweis?
In sechs Wochen ungefähr wäre das Dokument fertig, bekam ich noch die Information, verschicken klappe noch nicht.
Ich könne anhand eines QR-Codes, den ich in Papierform mitbekomme, online nachsehen, wann es soweit wäre. Dann könne ich ihn am Schalter im Vorraum abholen, alten Pass bitte mitbringen.
Zu Weihnachten wird er sicher fertig sein, dann hole ich ihn ab. Ich brauche ihn ja nicht so dringend.
Fazit: Insgesamt war es eine schnelle und gute Bedienung im Bürgeramt.
Nur ziemlich teuer für etwas, was mir gar nicht gehört.
Text und Fotos: Uta Baranovskyy


