Edelkastanie - Früchte sind Nahrung für Mensch und Tier

19.09.25 Im späten Herbst sind die Früchte reif und können geerntet werden. Einige Bewohner, die die Pflanze kennen, tun das auch. Andere kaufen die Früchte lieber im Supermarkt. Die Rede ist von der Edelkastanie, die an der Promenadenstraße wächst und auch in der näheren Umgebung.
Hier eine kurze Übersicht zur Edelkastanie (Castanea sativa):
Herkunft & Geschichte
Ursprünglich im Mittelmeerraum und Kleinasien verbreitet.
Wurde schon von den Römern kultiviert und über Europa verbreitet.
Verbreitung heute
Vor allem in Südeuropa (Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland).
In Deutschland vor allem in der Pfalz, am Oberrhein und in wärmeren Lagen (z. B. Baden, Saarland).
Besonderheiten
Baumart aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
Kann bis zu 30 m hoch und über 500 Jahre alt werden.
Produziert essbare Früchte: Maronen (reich an Stärke, Ballaststoffen, Vitamin C).
Holz ist sehr dauerhaft, biegsam, traditionell für Fassbau, Möbel und Fachwerk genutzt.
Liebt warme, sonnige Standorte mit nährstoffreichen, sauren Böden.
Ökologische Bedeutung
Blüten sind wertvolle Nahrungsquelle für Bienen.
Früchte sind Nahrung für Mensch und Tier.
Wälder mit Edelkastanien gelten als artenreich

Rechts im Vordergrund die Kastanie, wie sie die meisten Menschen in Deutschland kennen. Aus den braunen Früchten basteln Kinder gern kleine Kastanien-Tiere. Dahinter die Edelkastanie, die leckere Früchte wachsen lässt. Man kennt sie aus dem Supermarkt: Maronen oder auch Esskastanien genannt.
Fotos: Uta Baranovskyy

Bevor man an die leckeren Früchte kommt, muss man die stachelige Schale entfernen, das kann mühsam sein.
Zubereitung
Maronen (Esskastanien) kann man auf verschiedene Weisen zubereiten – klassisch geröstet, gekocht oder zu Püree verarbeitet.
1. Im Backofen rösten (klassisch, wie auf Weihnachtsmärkten)
Maronen waschen und trocknen.
Mit einem scharfen Messer die Schale kreuzweise einritzen (damit sie nicht platzen).
Auf ein Backblech legen.
Im vorgeheizten Ofen bei 200–220 °C ca. 20–25 Minuten rösten, bis die Schale aufplatzt.
Noch heiß schälen (Schale und innere Haut gehen dann leichter ab).
👉 Ergebnis: warme, süßlich-nussige Maronen, perfekt zum Snacken.
2. Kochen
Maronen einschneiden wie oben.
In einen Topf mit kochendem Wasser geben.
15–20 Minuten kochen.
Abgießen und heiß schälen.
👉 Ergebnis: weiche Maronen, ideal für Suppen, Füllungen oder Püree.
3. Maronenpüree
Gekochte Maronen mit etwas Milch, Butter, Salz und Muskat pürieren.
Süße Variante: mit Sahne, Zucker und Vanille.
4. In der Pfanne rösten
Eingeschnittene Maronen in einer heißen, trockenen Pfanne mit Deckel ca. 15 Minuten rösten, dabei immer wieder schütteln.
Cremige Maronensuppe mit Maronen, Sahne & Kräutern
Zutaten (für 4 Personen):
400 g vorgekochte, geschälte Maronen (z. B. vakuumverpackt)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
30 g Butter oder Olivenöl
750 ml Gemüsebrühe
200 ml Sahne oder alternativ Kochsahne / Hafercuisine
1 kleines Stück Sellerie (optional, für mehr Würze)
1 Zweig Rosmarin oder Thymian
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Etwas Zitronensaft oder Weißwein (für die Frische)
Zubereitung:
Basis anbraten – Zwiebel und Knoblauch klein schneiden, in Butter/Öl anschwitzen. Sellerie gewürfelt dazugeben.
Maronen dazu – grob hacken und mit in den Topf geben, kurz mitrösten, bis sie duften.
Ablöschen & köcheln – mit Brühe aufgießen, Kräuterzweig hineinlegen. 20 Minuten leicht köcheln lassen.
Fein pürieren – Kräuter entfernen, alles mit dem Stabmixer cremig pürieren.
Verfeinern – Sahne unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Eventuell mit ein paar Tropfen Zitronensaft oder Weißwein abrunden.
Servieren – mit gerösteten Maronenstücken, etwas Crème fraîche oder ein paar Tropfen Trüffelöl garnieren.
⏱️ Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten

Maronen-Risotto mit Parmesan & Thymian
Zutaten (für 4 Personen):
300 g Risottoreis (z. B. Arborio oder Carnaroli)
200 g vorgekochte Maronen (geschält)
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
40 g Butter + etwas Olivenöl
100 ml Weißwein (trocken)
ca. 800 ml heiße Gemüsebrühe (nach Bedarf mehr)
50 g frisch geriebener Parmesan
2–3 Zweige frischer Thymian oder Rosmarin
Salz, Pfeffer
Optional: ein Schuss Sahne oder Mascarpone für mehr Cremigkeit
Zubereitung:
Vorbereitung – Zwiebel und Knoblauch fein hacken, Maronen grob würfeln.
Anschwitzen – Butter und etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten. Den Reis zugeben und kurz anschwitzen, bis er leicht durchsichtig wird.
Ablöschen – mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen.
Brühe zugeben – nach und nach heiße Gemüsebrühe zugießen (immer eine Kelle), dabei ständig rühren, bis die Flüssigkeit aufgesogen ist. Diesen Vorgang ca. 20 Minuten wiederholen.
Maronen und Thymian – nach etwa 10 Minuten Kochzeit die gehackten Maronen und den Thymian zugeben. Weiter köcheln, bis der Reis bissfest und cremig ist.
Fertigstellen – Parmesan und restliche Butter einrühren, nach Geschmack etwas Sahne oder Mascarpone für besondere Cremigkeit. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Servieren – mit ein paar gerösteten Maronenstücken und frischen Kräutern garnieren.
⏱️ Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten