Japankäfer: Gefährlicher Fresser, bitte melden
07.11.25 Der Gartenlaubkäfer frisst auch viele Blätter, aber selten kommt es zu großen Fraßschäden. Ganz anders sein ähnlich ausehnder Japankäfer. dieser kann enorm große Schäden verursachen.
Ob er sich schon in der Promenade aufhält, ist noch nicht bekannt. Zumindest wurde er ab und an schon in Berlin gesehen. In anderen Teilen Deutschland fürchten die Landwirte aber schon um ihre Pflanzungen.
Der Berliner Gartenbrief Nr. 12-2025 schreibt dazu:
Der Japankäfer ist ein prioritärer Quarantäneschädling, dessen Ausbreitung wegen seines hohen Schadpotentials verhindert werden muss.
Daher ist er meldepflichtig. Er ist polyphag, d.h. die Käfer ernähren sich von einer Vielzahl von Laubgehölzen u.a. Ahorn, Kastanie, Weide, Obstbäumen, Hasel, Wein, Rosen, Blauregen und von krautigen Pflanzen wie z. B. Mais und Bohnen.
Der Befall ist am typischen Skelettierfraß erkennbar, sie fressen stets gesellig. Die Larven ernähren sich von Graswurzeln, wobei gut gepflegte, kurz geschnittene Flächen mit hoher Bodenfeuchte bei der Eiablage bevorzugt werden (Sport-, Golfrasen).
Folge: braune, ausgetrocknete Flächen mit Sekundärschäden durch Krähen, Waschbären etc.. Aus Japan eingeschleppt, breitet er sich seit 11 Jahren in Italien von Mailand über Piemont und die Lombardei nordwärts aus und hat vor 2 Jahren die Schweizer Nordseite der Alpen erreicht. Die Ausbreitung über diese großen Entfernungen erfolgt durch
Verschleppung mit Pflanzenmaterial oder als blinder Passagier per Waren-, Auto- und Bahnverkehr.
Jeder, der sich zu Urlaubs- oder Geschäftsreisen in italienischen und inzwischen auch schweizerischen Befallsgebieten aufhält, sollte vor der Rückreise seine Kleidung, das Fahrzeug (Wohnmobil!) und die Gepäckstücke kontrollieren, um nicht unbeabsichtigt Japankäfer zu verschleppen.
Quelle: https://www.berlin.de/pflanzenschutzamt/stadtgruen/beratung/freizeitgaertner/
Auch das Bundesministerium für Landwirtschaft (BMLEH) warnt: Der sehr gefräßige, nur ca. 0,8 bis 1,1 Zentimeter große Käfer mit dem metallisch-grün glänzenden Kopf sei „eine große Gefahr für Landwirtschaft, Gartenbau, Weinbau und Forst“. Nachdem der Schädling sich zunächst in die Schweiz und in das Grenzgebiet Dreiländereck durchgefressen hatte, gab es zuletzt Berichte über einzelne Sichtungen des Insektes in Freiburg (Baden-Württemberg) sowie im Nachbarbundesland Niedersachsens, in Hessen.
Quelle:
- Fangen und einfrieren: Fangen Sie den Käfer vorsichtig und frieren Sie ihn ein, um ihn unverzüglich zu melden.
- Melden: Informieren Sie den Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes, in diesem Fall Brandenburg, der für Berlin zuständig ist.
- Fotografieren: Machen Sie ein aussagekräftiges Foto des Käfers, auf dem die Merkmale gut zu erkennen sind.
- Informationen bereitstellen: Teilen Sie den Fundort und, falls möglich, das ausgefüllte Meldeformular mit.
- Kontakt: Alternativ können Sie auch telefonisch Kontakt aufnehmen. Die Kontaktdaten für Brandenburg sind unter lelf.brandenburg.de zu finden.
- Der Käfer ist etwa einen Zentimeter groß.
- Er hat einen metallisch-grünen Kopf.
- Die Flügel sind braun.
- Besonders auffällig sind die weißen Haarbüschel an der Seite und am Hinterleib.
- Achtung: Der Käfer kann leicht mit dem heimischen Gartenlaubkäfer verwechselt werden.
- Urlaub: Vermeiden Sie, Pflanzen, Erde oder Samen aus Urlaubsländern, insbesondere aus Norditalien und der Südschweiz, mitzubringen, um eine Einschleppung zu verhindern.
- Ausrüstung kontrollieren: Kontrollieren Sie nach dem Urlaub Ihr Gepäck, Ihr Auto und Ihre Campingausrüstung auf Käferbefall.
- Gärten: Achten Sie auf Anzeichen eines Befalls in Ihrem Garten und informieren Sie sich über die Bekämpfungsmöglichkeiten.
