OSTERN

Ostera – Im Tale grünet Hoffnungsglück 











Ein Osterspaziergang über die Promenade bietet sich an und es gibt Schönes zu entdecken. Viele Anlieger, Geschäftsinhaber und Dienstleister, bepflanzten schon ihre Blumenkästen liebevoll. Es wird gebeten, selbige nicht als Papierkorb, Aschenbecher oder zu Selbstbedienung zu benutzen. Schade, dass man das noch dazu schreiben muss.  

17/18.04.22 Die Tradition des Osterfestes stammt ursprünglich von den alten Ostara-Bräuchen in der Zeit des Matriarchat, der Großen Göttin (ab 10’000 bis in die Bronzezeit um 1400 v.u.Z.).

Der Name „Ostara“ stammt möglicherweise vom lateinischen Wort „Aurora“, was „Morgenröte“ bedeutet.

Die griechische Göttin der Morgenröte oder auch Frühlingsgöttin steht sinnbildlich für das Wiedererwachen der Natur und dem Beginn neuen Lebens.

 

 

Die ihr zugeschriebenen Attribute sind vergleichbar mit der nordischen Gottheit Freya oder auch der ägyptischen Gottheit Osiris.

Ostara ist der beste Zeitpunkt, um Dinge zu erledigen, die man schon immer erledigen wollte, oder um mit neuen Projekten anzufangen. In diesem Punkt gleichen sich das wiccanische Ostara und das druidische Alban Eiler.

Das Fest übernahm das Christentum, indem es die Auferstehung Christi auf diese Zeit verlegte.

Heute ist noch das Ei als Symbol von Neuem zu sehen, wer will. Ansonsten ist das Osterfest heute in den meisten weniger religiösen Familien ein Fest mit Geschenken, Essen, Trinken, Süßigkeiten. Und auch der Familie. Die schönen Tage bieten sich zu einem Spaziergang an.

Johann Wolfgang Goethe würdigte das Osterfest mit einem besonderen Spaziergang-Gedicht.

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weisses.
Überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farbe beleben.
Doch an Blumen fehlts im Revier.
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.

Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden.
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus der Strassen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.

Sieh nur, sieh, wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluss in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges ferner Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel.
Hier ist des Volkes wahrer Himmel.
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Schriftsteller, Naturforscher)

aus: Faust. Der Tragödie erster Teil oder Faust 1, vor dem Tor, Osterspaziergang. Faust gilt als das bedeutendste und meistzitierte Werk der deutschen Literatur.

Quelle https://www.fruehling-gedichte.net/ostern/osterspaziergang.html

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